Die Kaffeekanne, ein altes Porzellan, war in zwei Teile zersprungen. Anstatt das unnütz gewordene Utensil gleich wegzuwerfen, habe ich es erst mal photografiert, indem ich beide Teile auf einem runden Kaffeehaustischchen in verschiedenen Positionen arrangierte. So entstanden Dialoge zwischen konvex und konkav, in einem symbolischen Sinne auch von männlich / weiblich, wobei die Rundung des Tischchens gewissermaßen als Bühne fungiert. Die Marmorplatte ist bis auf einmal stehts angeschnitten, so daß ihre Rundung nie vollständig ist. Das Marmortischchen fand sich auf dem Dachboden des Hauses Friedrichstrasse 33, in dem in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts im Erdgeschoß ein Cafe mit Bäckereibetrieb war. Das Zusammenspiel von zerbrochener Kaffeekanne und vergangener Kaffeehauskultur war eher zufällig. Serie von 8 Photos ( Auswahl von insgesamt 37 Negativen)
Die zerbrochene Kanne, Dezember 1992